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Titel:
Herzstück für wirtschaftliche Zukunft
Thema: Land
Ort: Waldstatt (Karte anzeigen)
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Datum: --.--.2006
Masse: 188 x 64 x 110 cm
Standort: Kantonales Tiefbauamt Appenzell Ausserrhoden
Urheber/-in: Kantonales Tiefbauamt Appenzell Ausserrhoden
Beschreibung:
Geländerelief/Architekturmodell des Südportals Nieschbergtunnel/Mooshalde der Umfahrung Herisau im markanten Osthang des Nieschbergs, Waldstatt, 2006.
Geschichte:
Wer mit dem Auto von St. Gallen in Richtung Hundwil/Appenzell oder Schwägalp/Wattwil fährt, ist kurz nach der Ausserrhoder Kantonsgrenze mitten im stark befahrenen Verkehrsknoten Herisau. Diesen möchte der Kanton seit Jahren mit dem Bau einer Umfahrung lösen.
Das Südportal des Nieschbergtunnels steht – als Modell im Massstab 1:500. Was so der Verwirklichung harrt, wird seit den 1950er-Jahren diskutiert: Die Herisauer Umfahrung. Im topographischen Flaschenhals mischt sich denn auch der Durchgangs- mit dem Lokalverkehr und verursacht Staus und Umweltbelastungen.
Nach früheren Vorstellungen sollten Herisau, das Appenzeller Hinterland und die Achse ins Toggenburg an die Nationalstrasse in Gossau und St. Gallen-Winkeln angeschlossen werden, um die bestehenden Verkehrsachsen zu entlasten. Erste Planungen wurden eingeleitet, und mit dem A1-Anschluss in Winkeln sowie der Anlage Kreuzweg bis Schwänli wurden in Herisau ab 1963 zwei Teilstrecken des damaligen Konzepts realisiert. Das Bauprojekt einer neuen Durchgangsstrasse zur Entlastung des Quartiers Säge wurde nie realisiert. Damals war es schon schwierig, für eine neue Strasse Konsens zu finden. Zudem veränderte sich das verkehrstechnische und politische Umfeld laufend. Und in einer öffentlichen Vernehmlassung 1995 herrschte nur in einem Punkt Einigkeit: Das Verkehrsproblem in Herisau muss gelöst werden.
1997/98 begann der planerische Prozess erneut: Bestehende Umfahrungsprojekte wurden analysiert, neue Konzepte studiert. Auch wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren, damit eine Umfahrung überflüssig würde. Aus den Massnahmen ging hervor, dass nur eine Umfahrung Herisau wirklich entlastet. Es wurde aber auch klar, dass bis zu deren Bau viel Zeit verstreichen würde. So beschloss der Regierungsrat auch Massnahmen auf dem bestehenden Strassennetz. Der «Verkehrsraum Herisau» mit drei Basispaketen entstand: Strassenumgestaltung, Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und Mobilitätsmanagement.
Gleichlaufend wurde die Umfahrung bearbeitet. Aus einem Studienauftrag wählte der Regierungsrat 1998 drei Lösungen; klarer Favorit war der Tunnel durch den Nieschberg und die Anbindung an die A1 in Gossau via Wachteneggtunnel. Schliesslich stimmte der Regierungsrat im Jahr 2000 dieser Variante zu. Doch schon damals war klar, dass die Realisierung ohne Bundeshilfe undenkbar ist. Mit einem Postulat der Ausserrhoder Parlamentarier an den Bundesrat, den Anschluss ans Nationalstrassennetz zu verbessern, wurde der politische Weg in Angriff genommen.
Die Arbeiten für die Umfahrung Herisau wurden so weit vorangetrieben, wie es die kantonalen Möglichkeiten erlauben; der Ball liegt nun beim Bundesamt für Strassen (ASTRA). In gleicher Weise wie das Modell des Tunnelportals verwirklicht werden will, ist das Umfahrungsprojekt auch für die beiden Appenzeller Kantone nicht vom Tisch: Sie brauchen die leistungsfähige Anbindung ans Nationalstrassennetz als Herzstück für eine wirtschaftlich gute Zukunft.
Autor: Andreas Disch, Herisau
Literatur:
Info Verkehrsraum Herisau. Informationszeitung. Hrsg. von Departement Bau und Umwelt, Tiefbauamt Appenzell Ausserrhoden. Herisau 1998ff, Nr. 1–18 (1998–2009).
Tags:
Herisau, Waldstatt, Verkehr, Modell, Relief, Umfahrung, Tunnel
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