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Titel:
Kantonsschule Revue Schulleben
Thema: Kultur
Ort: Trogen
Datum: --.--.1928
Standort: Kantonsbibliothek
Urheber/-in:
Beschreibung:
Im Mitteilungsheft Nr.7 (1928) des Kantonsschulvereins ist S. 25 zu lesen, dass die Kantonschule einen Kinematographen geschenkt bekommen habe, wodurch es möglich wurde, „auch dieses wirksame Mittel in den Dienst des Anschauungsunterrichtes zu stellen, und die Kantonsschule trat deshalb der Schweiz. Lehrfilmstelle für Mittelschulen als Mitglied bei.“
Doch nicht nur als didaktisches Unterrichtsmittel mit Ausleihfilmen diente dieser „Kinematograph“, sondern offensichtlich auch zur Vorführung von Schmalspur-Amateurfilmen, welche zwischen 1928 und 1938 von Schülern und Lehrern selber gedreht wurden und einen Einblick in das Leben an dieser Internatsschule vermitteln.
Gefilmt wurde mit den damals noch recht grossen und schweren Filmkameras, die auf fahrbarem Stativ montiert waren. Die Filme sind zwar wegen der grossen Belichtungszeit bei bewegten Objekten gelegentlich unscharf, aber nicht „verwackelt“, was bei späteren Handkamera-Filmen oft vorkommt. Die ab 1927 schon bekannte Tonfilmtechnik kam hier nicht zur Anwendung, wohl auch aus finanziellen Gründen.
Der knapp achtminütige Film ist ein Zusammenschnitt verschiedener Szenen mit den Lehrern im Mittelpunkt. Weil wohl nicht Alle gefilmt werden wollten, sind es vor allem die damals jüngeren: Knellwolf, Bodmer, Gubler, Schmid, Hermann Eugster; von den älteren Hunziker, der auch als Werber auftrat, als eine Kadettenmusik gegründet werden sollte. Technische Spielereien wie das rückwärts Laufenlassen des Films, Zeitlupe und Beschleunigung der Bewegungen waren schon bekannt.
Geschichte:
Auffallend ist das Fehlen von weiblichen Lehrkräften. Damals (und bis in die 1960er Jahre) durften Akademikerinnen mit Hochschulabschluss nur an Mädchenschulen unterrichten und auch nur solange sie unverheiratet waren. Einzige Ausnahme in Trogen war damals Frau Ella Amstein-Kürsteiner, die Witwe eines im Amte jung verstorbenen Lehrers. Sie unterrichtete Deutsch und Französisch.
Ein Potential an weiblichen Lehrkräften war aber durchaus vorhanden: Als 1939 wegen der Mobilmachung 22 Lehrkräfte in die Armee einrücken mussten, wurden diese durch 18 Stellvertreter ersetzt, darunter immerhin 4 Frauen. Die Schule umfasste damals rund 400 Lernende.(Mitteilungsheft Nr.19 / 1940)
Hans Georg Kasper, Trogen
Literatur:
Mitteilungshefte des Kantonsschulvereins (=Verein der Ehemaligen und Freunde der Schule), Nrn.7 bis 19 (1928-40). Kantonsbibliothek Trogen. App P 252
Historisches Lexikon der Schweiz. www.hls-dhs-dss.ch/index.php. Stichwort "Mädchenerziehung"
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