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Titel:
Neujahrsgruss an die Mutter
Thema: Leute
Ort: Trogen (Karte anzeigen)
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Datum: --.--.1812
Masse: 16.5 x 11 cm
Standort: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Pa.135 Familienarchiv Graf
Urheber/-in: Johann Georg Schläpfer (1797-1835) von Trogen, Privatschüler in St.Gallen
Beschreibung:
„Der besten Mutter von Ihrem gehorsamen Sohn im Jahr 1812“, diese Widmung schmückt die wohl als Neujahrsgruss entstandene Zeichnung, die mit dem Namenskürzel „JGSchl:“ signiert ist. Ein schwärmerisches mehrzeiliges Sinngedicht an die Mutter, die ehrfurchtsvoll mit „Sie“ angesprochen wird, füllt das Säulenpodest. Ein Engelchen schwebt über dem mit einem Blumenkranz geschmückten Säulenschaft. Am Fuss des den rechten Blattrand füllenden Baumes findet sich die von den beiden Symbolen Aeskulapstab (Medizin) und Anker (Glaube) begleitete Schrifttafel mit der „Künstlersignatur“. Das gut erhaltene Zeitzeugnis gehört zu einer kleinen Sammlung aussergewöhnlicher Dokumente im Familienarchiv Graf.
Geschichte:
Der Neujahrsgruss des damals 15-jährigen Johann Georg Schläfer entstand wohl während seiner Ausbildungszeit in St.Gallen, wo der Jugendliche von 1811 bis 1814 bei Dr. Bernhard Wild in Arzneikunde unterrichtet wurde. Der Sohn des früh verstorbenen Vaters Friedrich Schläpfer und der geliebten Mutter Anna Katharina Rechsteiner kam bereits im Alter von 13 Jahren nach St.Gallen, wo er von 1809 bis 1811 durch Professor Peter Scheitlin philologisch und philosophisch vorgebildet worden war. Im Anschluss an seine St.Galler Schulzeit studierte Schläpfer an der Universität Tübingen, wo er bereits als 19-Jähriger die akademische Würde eines Doktors der Heilkunde und der Wundarzneikunst errang. Ab Herbst 1816 führte Johann Georg Schläpfer eine Arztpraxis in Trogen, „Zu den ersten Freuden seines ärztlichen Berufes gehörte es, dass ihm die Herstellung seiner lieben Mutter von einer gefährlichen Krankheit gelang“ (Appenzeller Monatsblatt 5/1835, S.65). Viel Energie steckte Schläpfer, der seit 1817 Mitglied der „Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft“ war, in den Aufbau einer breit gefächerten naturkundlich-zoologisch-anthropologischen Sammlung. Grosse Beachtung fanden seine naturwissenschaftliche Tätigkeit und seine historisch-landeskundlichen Publikationen. Als Hauptwerk darf sein 1829 in Trogen gedruckter „Versuch einer naturhistorischen Beschreibung des Kantons Appenzell“ gelten.
Autor: Peter Witschi, Herisau
Literatur:
Nekrolog in Appenzellisches Monatsblatt Nr.4/5, 1835
Historisches Lexikon der Schweiz (www.hls.ch)
KBAR: Nachlass J. G. Schläpfer
Transkription:
"Theüre Mutter! Ihrer Güte,
Danket heüte mein Gemüthe,
Voll Entzüken, Himmel an
steigt mein Wunsch, wie man ihn wünschen
kan;
Steigt voll heisser Andacht mein Gebet,
das für Sie um langes Leben fleht,
Nur an stillen wahren Seelenfreüden,
Soll Ihr Herz noch manches Jahr sich
weiden.
J.G.S st.md."
Aus: StAAR, Pa 135.
Tags:
Trogen, Bildung, Medizin, St. Gallen, Zeichnung, Neujahrsgruss, Kinderzeichnung, Johann Georg Schläpfer
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