Bild
Titel:
Fernschreibemaschine in Frankreich
Thema: Wirtschaft
Ort: Appenzell Ausserrhoden (Karte anzeigen)
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Datum: --.--.1796
Masse: 19 x 31,5 cm
Standort: Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, KB-015296
Urheber/-in:
Beschreibung:
Das Bild zeigt die neuerfundene „Fernschreibemaschine“ (sogenannter Telegraph), welche im Sommer 1794 in Paris ausgestellt wurde. Auf dem Bild sind zwei Gebäude zu sehen, auf deren Dächern jeweils ein optischer Flügeltelegraph angebracht wurde. Vor den Gebäuden sind vier Personen zu sehen, welche dem Anschein nach die Stellung der Flügel nachahmen respektive eigene Buchstaben- oder Zahlzeichen darstellen, indem sie ihre Arme in bestimmte Positionen bringen.
Abgedruckt wurde dieses Bild zusammen mit einer Berichterstattung in der Ausgabe des Appenzeller Kalenders im Jahr 1796.
Geschichte:
Bei der Telegraphie handelt es sich um die älteste Form der elektrischen Nachrichtenübertragung auf Leitungen. Die Übertragung der Nachrichten erfolgt in einem Binärcode, da die Telegraphiezeichen nur zwei Zustände haben können. Aus der Telegraphie entwickelte sich später das Fernschreiben, aus der drahtlosen Telegraphie entstand das Funkfernschreiben.
Als Vorläufer der Telegraphie wird die Licht-Telegraphie oder Optische Telegraphie angesehen. 1791/1792 erfand der Geistliche Claude Chappe einen optischen Flügeltelegraphen. Jeder Buchstabe und jede Ziffer konnte dargestellt werden, indem die beweglichen Flügelteile am Mast des Telegraphen in die entsprechende Position gebracht wurden. Der Telegraph, der auf dem Louvre aufgestellt wurde, ermöglichte eine verhältnismässig schnelle Nachrichtenübermittlung: Innerhalb einer Viertelstunde konnten Nachrichten von Paris an die Grenzen des französischen Reichs übersandt oder von daher erhalten werden. Der Louvre als Standort für den Telegraphen war aufgrund der geringen Distanz zum Palais d’Egalité und zum Versammlungsort des Konvents.
Die Prüfung von Chappes Erfindung durch die Regierung wurde aufgrund der Unruhen während der Zeit der Französischen Revolution erst nicht vorangetrieben. Als jedoch der Deputierte Charles-Gilbert Romme am 1. April 1793 den Konvent darauf hinwies, dass man aus militärischen Gründen auf eine schnelle Nachrichtenübermittlung angewiesen sei, wurde Chappes Telegraph innerhalb kurzer Zeit erfolgreich getestet.
1798 wurde die Telegraphenlinie Paris-Strassburg in Betrieb genommen, dies in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze. Dennoch wurde in der Schweiz der von Chappe erfundene Telegraph weder vor noch während des Sonderbundskriegs1847 eingerichtet und betrieben. Es gab zwar den Versuch von Johann Nepomuk Schleuniger, einen eigenen Telegraphen zu konstruieren, dieser hatte aber weder im militärischen noch im zivilen Bereich eine Rolle gespielt.
Autorin: Katharina Merian, Speicher
Chronologie:
1809 Erfindung des ersten elektrischen Telegraphen durch S.T. von Strömming
1833 Erfindung des ersten brauchbaren elektromagnetischen Schreibtelegraphen (sog. Morseapparat) durch S. Morse
Nach 1918 Entwicklung des Fernschreibers in den USA und in Deutschland
Literatur:
Darstellung der neuerfundenen Fernschreibemascheine [sic] in Frankreich. In: Appenzeller Kalender (1796).
Generaldirektion PTT: Hundert Jahre elektrisches Nachrichtenwesen in der Schweiz 1852-1952, Bd. I. Telegraph. Bern 1952, S. 44-61.
Telegrafie. In: Brockhaus Enzyklopädie 21 (1993), S. 696.
Tags:
Technik, Appenzell Ausserrhoden, Bildliche Darstellung, Telegraphie
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