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Titel:

Theaterspektakel in der Tonhalle

Thema: Kultur

Ort: Herisau    (Karte anzeigen)

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Datum: 27.12.1906

Masse: 32.8 x 22.5 cm

Standort: Vorbesitz Franz Rechsteiner, Herisau; Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Pa.106-11-2-2;

Urheber/-in: Dramatischer Verein Herisau

Beschreibung:

Das von der Herisauer Buchdruckerei Schläpfer & Cie. produzierte Veranstaltungsprogramm informiert über die vier Neujahrsaufführungen des Dramatischen Vereins Herisau, die vom  27. Dezember  1906 bis 6. Januar 1907 stattfanden. Zur Aufführung gelangte das von Peter Rosegger geschaffene Volksschauspiel „Am Tage des Gerichts“. Das in den österreichischen Alpen spielende Stück wurde von B. Weibel inszeniert. Veranstaltungsort war die Tonhalle in Herisau. Die Eintrittspreise betrugen je nach Sitzkategorie zwischen 60 Rappen und 2 Franken. Die Besucherschaft wurde „dringend gebeten, die Hüte abzunehmen und während der Aufführung das Rauchen zu unterlassen“. Nach Schluss der Theateraufführung waren die Gäste zur Tanzunterhaltung eingeladen.

Geschichte:

Im Jahr 1906 zählte der 1892 gegründete Dramatische Verein Herisau 17 Aktiv- und 120 Passivmitglieder. Hatte der Dramatische Verein vorerst hauptsächlich vaterländische Stoffe zur Aufführung gebracht, so erfreuten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Stücke deutscher und österreichischer Autoren  grosser Beliebtheit.  Dazu gehörte auch das für die Neujahrsanlässe 1906/07 ausgewählte Schauspiel „Am Tage des Gerichts“ des österreichischen Volksschriftstellers Peter Rosegger (1843-1918). Die vier Hauptrollen übernahmen E. Rohner, Frl. Büchler, Jean Stark und Frieda Schanz. Mitglieder des Turnvereins mimten Richter, Geschworene und Volk. Die Regie führte Primarlehrer Balthasar Weibel vom Schulhaus Mühle.
 „Der Erfolg war ein durchschlagender u. die Besucherzahl überstieg diejenige aller frühern Aufführungen in der Tonhalle; nur lobende Urteile konnten sowohl Stück als Spiel betr. vernommen werden“, so lautete die Rückschau im präsidialen Jahresbericht. Der Aufführung vom 30. Dezember 1906 wohnte mit Professor Haug aus Schaffhausen der Präsident des literarisch-bühnentechnischen Ausschusses des Zentralverbandes schweizerischer dramatischer Vereine bei.  Aufgeführt wurde das Rosegger-Stück in der auf Privatinitiative von  Rudolf Fastenrath erbauten Tonhalle an der Eggstrasse. Der dortige Konzert- und Theatersaal des 1904 fertig gestellten und heute noch bestehenden Gebäudes bot Platz für maximal 700 Gäste. Neben Programmblatt, Jahresbericht, Rollenstatistik und Zeitungsberichten halten einige Fotografien die Erinnerung an diese Theateraufführungen wach.
 

Autor: Peter Witschi, Herisau

Literatur:

StAAR, Pa.106 Vereinsarchiv Dramatischer Verein.


Blum, Iris: Vom Dramatischen Verein zur Herisauer Bühne : Ist das ein Theater!  In: Jahresbericht Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden. Herisau 2005, S. 38-39.

Tags:

Herisau, Theater, Tonhalle, Dramatischer Verein, Volksschauspiel

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