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Titel:

Appenzeller Extrazug an die Expo

Thema: Leute

Ort: Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden    (Karte anzeigen)

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Datum: 10.07.1964

Standort: Privatbesitz Ernst Bänziger, Herisau; Digitalisate Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, KB-015046-01, KB-015046-03, KB-015046-04, KB-015046-07 und KB-015046-12

Urheber/-in:

Beschreibung:

Fünf Schwarz-Weiss-Fotografien. Impressionen von der Reise mit dem Extrazug von Herisau nach Lausanne an die Expo 1964. Personenaufnahmen. Umzugsaufnahmen. Umzugsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Appenzeller Trachten.

Erstes Foto: Extrazug der Bodensee-Toggenburg-Bahn in Herisau, Abfahrt um 7 Uhr Richtung Zürichsee via Neuenburg nach Lausanne

Zweites Foto: Familie Josef Dörig, Gansbach (Appenzell)

Drittes Foto: Hierig-Paar Chügeler (Inauen) mit Walter und Margrit (Gmünder-)Inauen und Mutter Emilia Inauen

Viertes Foto: Bürgermusik Herisau, voran Polizist Köbi Tanner mit zwei Expo-Hostessen. Aufmarsch aus dem Extrazug

Fünftes Foto: Im Umzug durch Lausanne bei sehr viel Zuneigung und Applaus jeweils v.l.: Expo-Hostess, Willy Eugster (Kreiskommandant), Hans Nänny (Ständerat Appenzell Ausserrhoden), Eugen Preisig (Kantonsratspräsident Appenzell Ausserrhoden), Expo-Hostess; 2. Reihe: Bruno Frei (Quartiermeister Appenzell Ausserrhoden), Johann Keller (Innerrhoder Kantonalbank), Albert Broger (Landammann Appenzell Innerrhoden und Nationalrat), Ernst Bänziger (Protokollführer im OK, in der Tracht); dahinter folgen alle Gemeinde- und Bezirkshauptleute. Sie trugen damals selbstverständlich ihren Landsgemeindedegen oder Säbel.

Geschichte:

Die erste Schweizer Landesausstellung, welche von lokalen Wirtschaftsverbänden und Komitees initiiert worden war, fand 1883 in Zürich statt. Spätere Landesausstellungen (Genf 1896, Bern 1914, Zürich 1939) wichen immer mehr von der ursprünglichen Idee einer Leistungsschau einzelner Unternehmen ab und inszenierten dafür die nationale Leistungsfähigkeit.

An der fünften Expo - 1964 in Lausanne - wurde die Wehrbereitschaft der Schweiz mit einem Beton-Igel symbolisiert. Dieses Symbol der "totalen Landesverteidigung" durfte wohl nicht nur als Verweis auf die Lage im Zweiten Weltkrieg gelesen worden sein, sondern auch im zeitgenössischen Kontext des Kalten Krieges.

Am 10.7.1964, dem Appenzeller Kantonaltag an der Expo, nahmen 650 Appenzellerinnen und Appenzeller teil. Mit ihrem Auftritt wollten sie zeigen, dass sie treue Eidgenossen sind - und es gewohnt sind, für die Freiheit einzustehen.

Der Umzug der Appenzeller dauerte etwa 90 Minuten - mit viel Freude, Humor und Lebenslust. Neben Marschmusik und Streichmusik waren alle Trachten und alle Bräuche samt Silvesterchläusen, "Kinder und Ziegen" (Anregung Landammann und Veterinär Broger) am Umzug dabei.

Im Festspiel am Abend tanzten drei Paare den Hierig: von der Landi 1939 in Zürich Tschölis Marie mit Enze Albert Sutter, die Jungen Loos Sepp Koch mit Hilde, Gonten, und Chügelers Walter mit Margrit Gmünder-Inauen.

Die Festspielbühne war rund. Im Zelt hatten 3000 Personen Platz; alle Plätze waren besetzt. Der Erfolg war riesig: ein wahres Freudenfest, das lange nachhallte.

Autor: Ernst Bänziger, Herisau

Literatur:

Expo Archive. http://www.expo-archive.ch/ (16.8.2010).

Kreis, Georg: Landesausstellungen. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2008. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13796.php (16.8.2010).

Tags:

Fotografie, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Eisenbahn, Landesausstellung, Lausanne, Zug

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