Zeitzeugnisse

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Titel:

Fusion der Appenzeller Bahnen

Thema: Wirtschaft

Ort: Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden

Datum: --.--.2006

Masse: 29,7 x 21 cm

Standort: Archiv Appenzeller Bahnen AG

Urheber/-in: Appenzeller Bahnen AG

Beschreibung:

Titelseite des ersten Jahresberichts der fusionierten Appenzeller Bahnen AG mit moderner Zugskomposition der Linie S11 Appenzell-St. Gallen
 

Geschichte:

Als letzte der vier Partner stimmte die Generalversammlung der Appenzeller Bahnen (AB) am 23. Juni 2006 dem Fusionsvertrag mit der Trogenerbahn (TB), der Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB) und der Bergbahn Rheineck-Walzenhausen (RhWB) mit grosser Mehrheit zu. Damit fanden jahrelange Bemühungen um eine engere Zusammenarbeit unter den appenzellischen Bahnen ihren Abschluss.

Was im letzten Jahrhundert noch ein Traum war, gelang schliesslich nach rund dreieinhalb Jahren zäher Verhandlungen. Die Zeit war reif geworden. Bei der Beratung des ersten Verkehrsleitbildes im Kantonsrat im Jahre 1994 wehrten sich die Vertreter von Trogen, Speicher und der Vorderländer Bahngemeinden vehement gegen jede Art Zusammenarbeit mit den AB und pochten auf die Selbständigkeit ihrer Bahnen.

Wenige Jahre später scheiterte das Projekt einer Direktionsgemeinschaft zwischen den AB und der RHB am Widerstand des RHB-Verwaltungsrates und wurde sang- und klanglos begraben. Noch in der Absichtserklärung der vier Partner vom 19. September 2003 durfte von einer Fusion nicht die Rede sein. Die drei kleineren Unternehmungen suchten eine Zusammenarbeit nur unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit. Erst im Laufe der Verhandlungen, in denen manche Vorurteile gegenüber der «Hinterländer Bahn» abgebaut wurden, wuchs die Überzeugung, dass den gesteigerten Ansprüchen an die Betriebe des öffentlichen Verkehrs letztlich nur eine Fusion gerecht werden konnte. So kam es am 30. November 2004 zu einer zweiten Vereinbarung mit dem Zweck, den Nutzen und alle Fragen einer Fusion per 1. Januar 2006 aufzuzeigen und unter den Bedingungen der sozialverträglichen Umsetzung und Weiterführung aller bisherigen Bahnlinien zu prüfen. Ein Lenkungsausschuss unter der Leitung der Ausserrhoder Volkswirtschaftsdirektion, wo die Parteien paritätisch vertreten waren, machte sich an die Arbeit und legte den Verwaltungsräten im Frühjahr 2006 einen Fusionsvertrag zur Genehmigung vor.

Es waren nicht Sparvorgaben der öffentlichen Hand, sondern vor allem unternehmerische Gründe und das veränderte Kundenverhalten, welche den Meinungsumschwung zugunsten eines Zusammenschlusses bewirkten. Die Anforderungen an die Führung waren in fast allen Bereichen (vor allem Sicherheit, Bahntechnik, Aufsicht, Kontrolle) stark gewachsen und verlangten nach Spezialkenntnissen und Professionalität. Die Sicherstellung der Fachkompetenz auf allen Stufen war eines der Hauptziele des Zusammenschlusses. Daneben sollten einfachere Strukturen und rationellere Prozesse zu Synergien und Kosteneinsparungen führen und die Existenz des Unternehmens als Arbeitgeber der Region langfristig sichern.

Diese Ziele waren unbestritten. Heikle Entscheide wie der Name der neuen Firma, der Sitz der Gesellschaft sowie die Ausgestaltung des Verwaltungsrates wurden schliesslich von den politischen Behörden bzw. Hauptaktionären endgültig entschieden. Die neue Leitung vermochte die vier Bahnen rasch zusammenzuführen und zu integrieren. Die Fusion hat ihre Ziele erreicht. Heute ist die erweiterte Appenzeller Bahnen AG eine Selbstverständlichkeit.

Autor: Hanswalter Schmid, Gais

Literatur:

Quellen:
StAAR, Pa.162–Pa.168 Firmenarchive der Appenzellischen Eisenbahnunternehmen.

Literatur:
Brugger, Daniel: Die appenzellischen Eisenbahnen. Herisau 1982.

Müller, Stephan: Die Geschichte der Appenzeller Bahnen. Herisau 1981.

Appenzeller Bahnen. URL: www.appenzellerbahnen.ch (17.11.2012).

Tags:

Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Bericht, Bahn, Geschäftsbericht, Fusion, Appenzeller Bahnen

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