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Titel:

Ein Haus für den Chefarzt

Thema: Leute

Ort: Herisau    (Karte anzeigen)

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Datum: --.--.1943

Masse: 8mm-Film, schwarz-weiss, ohne Ton

Standort: Privatbesitz Werner Merz, Speicher; Digitalisat: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, La.

Urheber/-in: Elsbeth Merz-Buff

Beschreibung:

Der Ausschnitt aus einem Familienfilm zeigt den Bau des Wohnhauses in traditioneller Holzbauweise an der Scheffelstrasse 7 in Herisau. Das Haus wurde für den Chefarzt des Herisauer Spitals Werner Merz-Buff (1905-2006) erstellt. Der Filmausschnitt dokumentiert den Aushub, die Bauarbeiten, die Aufrichte und Spenglerarbeiten. Die Aushubarbeiten wurden damals noch allein mit Schaufel und Schubkarren bewältigt, die Wände und die Dachkonstruktion ohne Kran errichtet. Eine Szene zeigt ausserdem mehrere Personen bei der Feldarbeit. Neben dem Haus wurden während des Zweiten Weltkrieges Kartoffeln angebaut (Anbauschlacht). Gefilmt hat die Ehefrau des Chefarztes Elsbeth Merz-Buff (1911-1999), zu sehen sind auch ihre Kinder Ueli (*1933), Werner (*1934) und Hans (1939-2012) sowie ihr Vater Ulrich Buff (1885-1958) von Heiden. Der jüngste Sohn Christian (*1943) kam noch im gleichen Jahr zur Welt.
 

Geschichte:

Der in Baden geborene und in Basel aufgewachsene Werner Merz (1905-2006) kam 1937 mit seiner Familie nach Herisau, wo er als Spezialist für Chirurgie und „Sekundärarzt“ zur Unterstützung von Chefarzt Hans Eggenberger (1881-1946) im Bezirksspital Herisau angestellt wurde. 1940 übernahm er die Chefarztstelle im Spital Herisau, die er bis 1962 innehatte. Nachdem die junge Familie zunächst an der Kasernenstrasse im Hinterhaus neben dem Schulhaus Landhaus eingemietet gewesen war, konnte schliesslich 1942 mit dem Bau eines eigenen Hauses begonnen werden. Als Bauplatz hatte Werner Merz den Tennisplatz der Villa „Edelweiss“ an der Kreuzstrasse 23 vom Herisauer Appreturbesitzer und Kantonsrat Johannes Frischknecht-Breitenmoser (1850-1911) erworben. Die Bauleitung hatte die Holzbaufirma Bodenmann AG, Waldstatt inne. Unter den Bauarbeitern befand sich auch ein bei der Firma Bodenmann angestellter polnischer Militärinternierter, wie sich Werner Merz Junior erinnert. Während des Zweiten Weltkrieges fanden rund 40‘000 polnische Soldaten in der Schweiz Zuflucht. Die meisten von ihnen wurden im Strassen- und Infrastrukturbau oder beim Kartoffelanbau eingesetzt.

Autorin: Kathrin Hoesli, Herisau
 

Literatur:

Geschichte der Gemeinde Herisau. Red. Thomas Fuchs und Christian Sonderegger. Herisau 1999, S. 190f.

GHE-G.02273 Baugesuch Scheffelstrasse 7, 1941.

Persönliche Informationen von Werner Merz-Vetsch, Speicher.

StAAR, Mn.M-044 Personendokumentation Werner Merz-Buff.

Tags:

Hausbau, Gewerbe, Medizin, Zweiter Weltkrieg, Film, Arzt, Feldarbeit, Scheffelstrasse

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