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Titel:

Sennische Öberefahrt

Thema: Wirtschaft

Ort: Stein    (Karte anzeigen)

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Datum: --.08.2009

Standort: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden

Urheber/-in: Willy Ringeisen, Teufen

Beschreibung:

Die Filmsequenz zeigt das „Öberefahre“ des Senntums von Hansueli Buff aus Stein von der Potersalp zur Voralp Langboden. Der Ausschnitt ist Bestandteil des Filmes „Wasser zom Läbe“, der von der Gemeinde Stein in Auftrag gegeben wurde. Der Film wurde von Willy Ringeisen gedreht und geschnitten, assistiert von seiner Enkelin Romina Koller.
Nur dank seiner Vespa, die auf der Potersalp als Motocross Maschine herhalten musste, konnte Willy Ringeisen die Kamerastandorte rechtzeitig erreichen.
 

Geschichte:

Seit Generationen zieht die Familie Buff mit den Kühen auf die Alp Langboden bei der Hochalp. Der Urgrossvater des heutigen Besitzers erwarb die Alp 1918 von einem gewissen Nef, zum Hirschen in Urnäsch. 1941 ging sie in den Besitz seines Sohnes über. Dieser starb bereits 1954, und so musste der damals erst 16-jährige Hansueli Buff sen. die Alp im Auftrag der Familie bewirtschaften. Er tat dies bis 1997. Im Jahr 1998 kam er bei einem Unfall ums Leben. Er pflegte die Tradition der Sennen im Einklang mit den Tieren und der Natur, wie es seine Vorfahren taten. Die Liegenschaft Schwendi in Stein besteht seit ca. 270 Jahren. 2009 wurde der neue Stall mit der Scheune eingeweiht. Die inzwischen pensionierte Mutter Frieda lebt im Sönderli, diese Liegenschaft gehört ebenfalls zum Betrieb.
1997 hat Hansueli Buff jun. mit seiner Frau Rita und den drei Töchtern Sandra, Anita und Jasmin den ganzen Betrieb übernommen. Sie pflegen die Traditionen weiterhin und passen sich wo nötig der heutigen Zeit an. Nach wie vor zieht die Familie Buff mit den Kühen im Mai auf den Langboden. Ein Senn oder eine Sennerin sorgt für die Tiere. Die Milch wird an die Milchsammelstelle Urnäsch geliefert. Im Juni zieht er mit 21 Kühen für 9 Wochen auf die Potersalp. Die überzähligen Tiere bleiben auf dem Langboden, wo sie während dieser Zeit vom Bewirtschafter selbst betreut werden.
Die Hütte und der Stall auf der Potersalp gehören der Holzkorporation Wilder Bann. Bis 2001 wurde die Milch zu Rahm zentrifugiert. Neu wird die Milch an die Appenzeller Milch AG geliefert. Nach 9 Wochen erfolgt das „Öberefahre“ wieder auf die Voralp Langboden. Die ganze Alpzeit ist überaus streng für die Familie, muss doch in der gleichen Zeit das Heuen und Emden bewältigt werden. Hansueli ist zudem noch Gemeinderat in Stein.

Autoren: Willy Ringeisen und Hansueli Buff
 

Literatur:

Alpkataster 1994

Tags:

Urnäsch, Stein, Viehwirtschaft, Alpwirtschaft, Film, DVD-Video, Langboden, Potersalp

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