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Titel:

Armeemeister Bänziger mit General Guisan im Wallis

Thema: Politik

Ort: Herisau    (Karte anzeigen)

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Datum: --.02.1945

Standort: Privatbesitz Ernst Bänziger, Herisau; Digitalisat Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, KB-015036

Urheber/-in:

Beschreibung:

Schwarz-Weiss-Fotografie, Februar 1945.

V.l.n.r.: General Henri Guisan, zwei Wachtmeister, zwei Soldaten, ein Sattler und der Telefongefreite Ernst Bänziger (1909-1992) von Herisau. Fotografie aufgenommen in Montana im Winter. Im Hintergrund weitere Armeeangehörige und Walliser Alpen.

Geschichte:

Kriegsmüdigkeit, Friedenssehnssucht und der Glaube an die Möglichkeiten des Völkerbundes prägten die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, so auch die Einstellung zur Schweizer Armee. Die Militärkredite für die Armee wurden so tief gehalten, dass diese nur knapp aufrecht erhalten werden konnte.

Als Adolf Hitler 1933 als Reichskanzler an die Macht kam, gab es in der Schweiz bezüglich der Armee einen Gesinnungswandel, der von Bundesrat Rudolf Minger gefördert wurde. Die Schweizer Armee wurde fortan aufgerüstet, wodurch der Wille zur Wehrbereitschaft signalisiert werden konnte.

Während seines Aktivdienstes bei der Gebirgsartillerie Abt 5 Stab als Telefongefreiter holte der Herisauer Ernst Bänziger (1909-1992) jeden Tag und über zwei Winter lang Post, Verpflegung und Nachschub für den Festungsbau durch das Bauunternehmen Hatt-Haller. Dafür musste er täglich die Strecke Gotthard-Göschenen-Gotthard mit zehn Einspänner-Schlitten zurücklegen. Zweimal wurden er und sein Stab Armeemeister im Wehrsport-Wettkampf, zum ersten Mal 1936 in Davos und dann 1945 in Montana, wo ihm und seinem Stab von General Henri Guisan gratuliert wurde.

Für den Stab von Ernst Bänziger war dies eine ausserordentliche Ehrung, da General Henri Guisan zu dieser Zeit eine unumstrittene Führungspersönlichkeit der Schweizer Landesverteidigung und deshalb sehr angesehen war. Die Idee des Réduit national stammte zwar ursprünglich nicht von ihm, er machte das Réduit aber seit dem Rütli-Rapport vom 25. Juli 1940 zu einem nationalen Symbol des Widerstandswillens, das erst Ende des 20. Jahrhunderts in Frage gestellt wurde.

Autoren: Ernst Bänziger, Herisau, und Katharina Merian, Speicher

Chronologie:

1933 Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt; Beginn der Aufrüstung der Schweizer Armee

ab 1940 Réduit-Strategie: Rücknahme von Schweizer Heereseinheiten zur Sicherung eines Alpenréduits; mehrheitliche Akzeptanz in Bevölkerung für Verlagerung des Verteidigungsschwerpunktes

1944 Landung der Alliierten in Normandie; aufgrund Entspannung der Situation Rückbeorderung von Heereseinheiten ins Mittelland

Literatur:

Redaktion: Gotthardpass, Kap. 7: Die strategische Bedeutung. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 7.12.2007. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D7466-1-7.php (16.8.2010).

Senn, Hans: Armee, Kap. 6: Zwischen den beiden Weltkriegen. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 5.6.2008. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8683-1-6.php (16.8.2010).

Senn, Hans: Réduit. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.4.2010. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8696.php (16.8.2010).

Weck, Hervé de: Guisan, Henri. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.3.2007. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19083.php (16.8.2010).

Tags:

Politik, Fotografie, Krieg, Militär, Sport, Guisan Henri, Réduit national, Zweiter Weltkrieg

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